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Band - Fjoralba Turku Quartet


Fjoralba Turku Quartet

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Fjoralba Turku Quartet

Fjoralba Turku: vocals
Andrea Hermenau: piano
Benjamin Schäfer: bass
Johannes Jahn: drums

Schon immer war es das Wesen des Jazz, Bestehendes zu übernehmen und etwas Eigenes daraus zu machen. Gerade angesichts des stilistischen „Anything Goes“ der jüngeren Zeit gilt: Jazz definiert sich weniger durch das, was gespielt wird, sondern vielmehr durch den, der ihn spielt. Diesen hehren Anspruch auf Personalstil können nicht viele einlösen, die Sängerin Fjoralba Turku kann es.

Was zum Teil in ihrer Biographie angelegt ist: In Albanien geboren wurde sie mit neun Jahren von ihren schon zuvor ausgereisten Eltern auf abenteuerliche Weise nach München nachgeholt. Der Anfang bei Null und ihr lange Zeit unsicherer Aufenthaltsstatus haben sie bis heute geprägt – und wohl auch die angesichts ihres sanften Erscheinungsbildes unerwartete Kraft, die emotionale Tiefe und der eigene Ton ihrer Musik. Kommt dazu, dass Fjoralba Turku zwar aus einer Musikerfamilie stammt, ihr selbst aber dieser Karriereweg zunächst verbaut war. So studierte sie Theaterwissenschaft und stand selbst auf der Bühne; erst während eines Auslandssemesters in Paris kam es zur wegweisenden Begegnung mit der Sängerin Carole Simone: Der Gesang, Turkus schlummernde Gabe, brach sich Bahn. Nun ging es Schlag auf Schlag: 2007 wurde Turku an der Münchner Musikhochschule im Fach Jazzgesang angenommen, noch im selben Jahr nahm sie Gitarrist Geoff Goodman in seine weltmusikalisch orientierte Band „Tabla & Strings“, aus der sie heute nicht mehr wegzudenken ist. „Tabla & Strings“ nahm bald darauf eine CD mit dem Saxophonisten Charlie Mariano auf, und so stand die Novizin Turku zwei Tage lang mit der Jazzlegende im Studio – eine weitere prägende Begegnung. Schon in dieser Band steuert sie ein Element bei, das auf „Joshua“, dem nach ihrem kleinen Sohn benannten Debüt mit eigenem Quartett, die Hauptrolle spielt: gewissermaßen der albanische Beitrag zum Jazz.

Es sind nicht nur die zumeist melancholischen, für unsere Ohren fast wortspielerischen Texte der albanischen Volkslieder, die Turku in einen neuen Kontext stellt, es sind auch die rhythmischen Eigenheiten und die schwebenden Atmosphäre, die Turkus Songs unverwechselbar machen. Geschichten auf ihre Art zu erzählen ist Turkus große Stärke, ob nun mit traditionellen albanischen Liebesliedern wie „Sa Duhemi Un E Ti“, mit Standards wie „Lazy Afternoon“, mit eigenen Texten wie zu Mal Waldrons „Seagulls Of Kristianssund“ oder gleich mit eigenen Kompositionen wie „Beautiful Man“. Auch der für Albaner selbstverständliche italienische Liedfundus findet in ihrem Repertoire Eingang, hier mit Bruno Martinos „Estate“. Turkus erzählerischer Atem reicht so weit, dass sich auch das Album selbst zu einer Geschichte rundet.

Für ihren sanften, aber zugleich kraftvollen und variablen, mitunter ungewöhnliche Akkordsprünge wagenden Gesangsstil ist entscheidend, dass ihr Vater wie ihr Bruder Geiger sind und auch sie selbst zunächst Violine erlernte. „Das hat mich geprägt. Ich denke auch beim Singen immer daran, wie ich es auf dem Instrument intonieren würde, ich singe sozusagen wie eine Geige“, erklärt sie. Für ihr Quartett hat sie Begleiter gefunden, die sich ideal darauf einstellen können. Allen voran die auch für einige Arrangements verantwortliche Pianistin und Komponistin Andrea Hermenau - die ebenso zu den großen deutschen Jazzhoffnungen gehört wie Bassist Benny Schäfer und der einfühlsame, melodische junge Drummer Johannes Jahn. Und ganz ohne Frage gilt das nach „Joshua“ – das nicht nur eine Talentprobe ist, sondern bereits der Nachweis einer eigenen Handschrift – auch für Fjoralba Turku.

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