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Band - Relache - Heute keine Vorstellung


Relache - Heute keine Vorstellung
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Musiktheaterabend von Erik Satie

Das Kooperationsprojekt des Theaters Heilbronn und des Württembergischen Kammerorchesters Heilbronn stellt 2013/14 mittlerweile zum fünften Mal ein außergewöhnliches Stück Musiktheater vor. Wie schon bei »Die Winterreise« oder »Verklärte Nacht« wird Opernregisseur Christian Marten-Molnár Musik in Szene setzen, die normalerweise ohne Inszenierung aufgeführt wird. Dabei dreht sich diesmal alles um Erik Satie. Von dem Pariser Komponisten – außerdem Kneipenpianist, Bürgerschreck und Meister des strengen Kontrapunkts – kommt an diesem Abend auch die Musik. Saties unbedingter Wille, sich nicht einer alles gebietenden Norm zu unterwerfen, verleihe seiner Musik eine anarchische Kraft und lasse sie zu einer Form politischen Engagements werden, formuliert Christian Marten-Molnár den Leitgedanken des Projekts.

»Parlez! Parlez! Parlez!«, soll Satie 1920 in aufgebrachtem Ton den Zuhörern seiner „Trois petites pièces montées“ zugerufen haben – »Reden Sie! Reden Sie! Reden Sie!« Der tobende Tonsetzer gebärdet sich als größtmöglicher Antipode weihevollen Hörens und eines quasi-sakralen Kunst- aber auch Künstlerkultes, wie ihn die bürgerliche Musikveranstaltung in der Tradition des 19. Jahrhunderts pflegte. Unüberhörbar, und offenkundig im Widerspruch zur Erwartung des Publikums, verstand er seine Musik nicht als illusionistische Wolke, in die der Hörer geistig eintaucht, während er seinen Körper in einem Möbelstück parkt. Eher verlangte Satie eine Musik nach Art der Möbel, die wie selbstverständlich im Raum stehen und mit denen beiläufig umgegangen wird. Eines seiner Musikstücke trägt den Titel »Musique d’Ameublement«.

Lange Zeit wurde der Pariser Komponist in der Musikhistoriografie bestenfalls als Humorist belächelt, schlimmstenfalls geflissentlich unterschlagen. Zu seinen Lebzeiten war es jedoch keineswegs abwegig, Satie in einem Atemzug etwa mit Strawinsky zu nennen. Er arbeitete mit Künstlern wie Picasso, Cocteau und Diaghilew zusammen. Die politische Dimension seiner Musik wurde bisher kaum beachtet, dabei war Satie durchaus ein politischer Mensch. Schon früh entwickelte er eine kapitalismuskritische Haltung und engagierte sich sozial, 1898 übersiedelte er in ein Arbeiterviertel und trat der Kommunistischen Partei bei.

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